Ausgewählter Beitrag

Tag der deutschen Einheit


Heute am "Tag der deutschen Einheit" bin ich eher traurig über die Spaltung im Inneren vieler Menschen und den Hass der entstanden ist. Am Wahlergebnis empfinde ich die AFD Stimmen in weiten Teilen des Osten von Deutschland als schlimm und sehr traurig. Bin aber auch froh das sie in Westdeutschland Stimmen verloren hat, denn die rechte Hetze ist mir oft unerträglich. 

Ich hatte nie so groß Bezug zur ehemaligen DDR - hatte keine Verwandten dort, aber erinnere mich schon noch daran wie gerührt ich war, über die Stimmung am Tag der Maueröffnung, über die Freude der Menschen. Und ich weiß noch wie eine Tante, zuvor immer Pakete packte für ihre Verwandten in der DDR. Bedrückend war zur Zeit der Mauer ein Besuch in Berlin und die Zugfahrt durch das geteilte Berlin. Ich fand es beängstigend und grau im Zug mit der Verdunkelung und den bewaffneten Polizisten auf den Bahnsteigen.



Danach wurde mir sehr bewusst wie schrecklich es sein musste so eingesperrt zu sein.

Daher finde ich auch so traurig, dass von Beginn an so viel kritisiert wurde - ich war hier im Westen zu der Zeit arbeitslos und wohnungssuchend. Es gab kaum noch Wohnungen mehr über Jahre im Westen. Die Wohnung die ich dann doch fand, lag in einem Haus in den in zwei Wohnungen "Ossis" eingezogen waren. Schon damals fiel es mir schwer zu verstehen, warum diese Menschen so viel kritisierten - doch etwas verständlich war mir - das sie Heimweh hatten, sich schwer taten damit, dass sie darunter litten, dass die menschlichen Kontakten distanzierter wären, Menschen sich weniger helfen würden. 




Mich hat im Nachhinein betrachtet mit einem Krankenschwestergehalt auch betroffen, den Solidaritätsbeitrag zahlen zu müssen bzw. sehr viel mehr noch die folgenden Rentenkürzungen über die Jahre um die anstehenden Renten der ehemaligen Ostbürger mit zahlen zu müssen. Es war deutlich sichtbar in den Kürzungen des Rentenanspruchs.  Trotzdem wäre ich nicht auf die Idee gekommen so viel Hass zu empfinden, fand es notwendig solidarisch zu sein - aber ich konnte das ständige Klagen nicht verstehen?!

Noch weniger kann ich verstehen, dass bei uns zunehmend Straßen und Orte maroder wurden, ohne das saniert wurde, wogegen im Osten immer schönere Städte entstanden. Dennoch haben wir wenig geklagt. Aber jetzt toleriere ich die Klagen und den Hass nicht mehr - ich verstehe nicht wie man von Diktatur reden kann, bezüglich unserer Politik - ist vergessen, wofür man vor 31 Jahren noch erschossen wurde oder im Gefängnis landete. Ich durfte in Deutschland immer sagen oder schreiben was ich mitteilen wollte ........ etc.

Daher habe ich heute zur Erinnerung diese Fotos rausgesucht, zur Erinnerung an die Mauer von einem Besuch in Berlin viele Jahre nach dem Mauerfall. Die Stadt habe ich beim Besuch zu meiner Freude völlig gegensätzlich als weltoffen, lebendig und schön erlebt und liebe sie.  


Habt einen schönen Sonntag und ich hoffe das Hass und Spaltung irgendwie wieder weniger werden :-)

Liz 03.10.2021, 12.18

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