Der Sternenbote Elion
Er kam in einer Nacht, in der der Himmel besonders klar war – als die Sterne wie silberne Gedanken funkelten, die jemand aus einem fernen Bewusstsein in das Dunkel der Erde streute.
Elion war sein Name. Ein Bote aus dem Raum zwischen den Welten. Er trug keinen Körper wie wir, sondern ein Gewand aus Licht. Doch manchmal nahm er für einen Augenblick menschliche Gestalt an – als alter Mann mit funkelnden Augen, als junger Wanderer mit stiller Präsenz, als leiser Fremder auf einer Parkbank, der nur einen Satz sagte und dann verschwand.
Er kam, um zu erinnern.
„Ihr habt es vergessen“, sagte er leise. „Ihr habt vergessen, warum ihr hier seid.“
Manche hörten ihn im Traum. Andere sahen ihn nur flüchtig – im Augenwinkel, zwischen zwei Atemzügen, im Flimmern der Luft an heißen Tagen. Doch wer wirklich lauschte, spürte: Da ist etwas Wahres in seinen Worten.
„Ihr seid gekommen, um das Licht in eurem Teil der Erde zu verankern. Nicht im Großen, nicht im Lärm. Sondern in eurer Straße. Eurem Haus. In euren Händen, die halten. In Worten, die wärmen. In Blicken, die sehen.“
Elion ging nicht von Tür zu Tür. Er ging von Herz zu Herz. Und wo er verweilte, geschah etwas: Menschen begannen zu leuchten – nicht laut, nicht grell. Sondern still. Tief. Warm. Wie ein inneres Feuer, das plötzlich wieder Nahrung fand.
„Werdet zu Lichtträgern“, sagte er. „um zu erinnern, was schon immer in euch war.“
Und so ging er weiter, der Sternenbote. Immer weiter. Nicht zu sehen, doch zu spüren. Nicht zu fassen, doch in allem gegenwärtig.
Und manchmal, in klaren Nächten, wenn du in den Himmel schaust, hörst du vielleicht seine Stimme:
„Dein Licht fehlt dort, wo du bist, wenn du es nicht teilst. Vergiss nicht, warum du kamst.“
© Liz Zimmermann
Liz 09.07.2025, 09.53| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: Portaltage | Portaltage, Bewusstsein, Spiriutalität,