
Der Schnee fiel in leisen Flocken, als hätte der Himmel vergessen, laut zu sein. Die Welt atmete weich. Jeder Schritt war ein Knistern im weißen Teppich, jede Spur eine kleine Geschichte.
Mika, der sanfte Kater mit den bernsteinfarbenen Augen, wanderte durch den Winterwald. Er kannte diesen Ort – und doch fühlte er, dass heute etwas anders war. Etwas in der Luft vibrierte, wie ein Versprechen. Auf seinem Rücken saß Mimmi, die kleine Maus mit dem mutigen Herzen, ihr rotes Mützchen leicht schief vor Aufregung.
„Spürst du es auch?“, flüsterte sie.
Mika nickte. Sein Schnurren war kaum hörbar, eher ein Summen aus der Tiefe seiner Seele. Und dann trat er aus dem Schatten der Tannen – und stand vor ihm.
Ein Hirsch. Groß. Erhaben. Mit Augen, in denen ganze Geschichten ruhten. Schnee lag auf seinem Fell wie funkelnde Sternsplitter, und sein Atem stieg auf wie kleine Wolken in die kalte Luft. Einen Moment lang schauten sie einander nur an. Kein Kampf. Keine Angst. Nur Erkennen.
Mika hob den Kopf. Der Hirsch senkte den seinen.
Die Welt hielt inne.
Mimmi legte ihre kleine Pfote auf Mikas Nacken, und es war, als würden unsichtbare Fäden zwischen ihnen dreien gezogen: Mut, Sanftheit, uralte Erinnerung. Der Hirsch sprach nicht mit Worten, und doch verstanden sie ihn.
„Habt keine Angst vor dem Weg, der vor euch liegt“, sagte sein Blick.
„Ihr wart schon oft unterwegs. Ihr kennt die Dunkelheit – und gerade deshalb das Licht.“
Mika dachte an das vergangene Jahr – an Stürme, an stille Nächte, in denen Fragen lauter waren als Antworten. An Abschiede. An Wunder. Mimmi dachte an die Male, in denen sie gezittert hatte – und trotzdem weitergegangen war.
Der Hirsch atmete warm über ihre Gesichter, wie ein Segen.
„Das Jahr neigt sich“, flüsterte der Wald.
„Ein Kreis schließt sich – und ein neuer beginnt.“
Mimmi lächelte. „2026“, sagte sie leise, als würde sie ein magisches Wort schmecken. „Ein neues Kapitel.“
Sie meinte nicht nur Zahlen auf einem Kalender. Sie meinte inneres Aufstehen. Noch einmal vertrauen. Noch tiefer leuchten. Der Weg nach innen, der Weg durch die Schatten, der Weg zum eigenen Licht. All das war hier. Zwischen Schneeflocken und Atemwolken. Zwischen Katze, Maus und Hirsch.
Der Hirsch wandte sich schließlich um, behäbig und langsam – wie jemand, der genau weiß, dass er nie wirklich fortgeht. Er verschwand zwischen den Bäumen, und doch blieb sein Segen zurück wie ein warmer Stern im Herzen.
Mika blinzelte.
Mimmi zog ihre Mütze zurecht.
„Bereit?“, fragte sie.
„Ja“, schnurrte er. „Für Weihnachten. Für das, was geheilt werden will. Für das, was 2026 wachsen möchte.“
Und sie gingen weiter, ihre Spuren im Schnee nebeneinander – im Gleichschritt - in Freundschaft trotz Unterschiedlichkeit. Über ihnen sang der Wind leise ein altes, freundliches Lied. Vielleicht war es ein Weihnachtslied. Vielleicht war es das Leben selbst.
Und tief in dir – dort, wo deine eigene Geschichte weiterschreibt – leuchtet derselbe Stern.
© – Eure Liz Zimmermann
Ich fand diese Winterstimmung passend für den heutigen Donnerstag für das schöne Natur - Projekt von Marius!
Falls ich nicht mehr dazu kommen sollte wünsche ich Euch schon jetzt einen ruhigen und stimmungsvollen Übergang ins Jahr 2026!
verlinkt mit Marius:
Marius Nature Thursday N#17
Liz 25.12.2025, 11.33| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: News 2025

Es gibt Momente, in denen Worte schwer werden und die Welt stiller klingt. Gerade dann erinnern uns die funkelnden Lichter der Weihnachtszeit daran, dass es eine Sprache gibt, die ohne viele Sätze auskommt: die Sprache des Herzens.
Ich liebe diese Zeit ja ganz besonders - vielleicht auch, weil es mein Geburtstmonat ist - der Dezember ;-)
Die Kälte gefällt mir zwar nicht so sehr - aber wunderschön ist auch heute der blaue Himmel, die Sonne und die klare Luft bei -2 Grad.
Wir sind Lichtfunken - und Sternenstaub - ein Teil vom Licht der Quelle, von Gott - aus dem Universum stammend - Sternstaub oder ein Licht unter Millionen von Lichtfunken - eine Vision oder Bild was ich vor über 30 Jahren empfing. Diese Erfahrung die mir damals die Angst vor dem Tod nahm, weil ich die erlebte Gewissheit hatte das es den Tod nicht gibt, sondern das er ein Heimkommen ins Universum ist- eine Transformation zurück ins Licht durch das Wechseln der Ebenen.
Sternenstaub – das sind all die kleinen, unscheinbaren Augenblicke, die wir schenken können. Ein freundlicher Blick. Eine Umarmung. Ein „Ich denke an dich“, das sanft wie ein Winterhauch das Herz berührt. Es sind diese leuchtenden Funken, die weiterwandern, von Seele zu Seele, ohne dass sie je weniger werden.
Licht zu verschenken bedeutet nicht, selbst dunkler zu werden. Im Gegenteil: Wenn wir ein Licht weitergeben, wird es heller – in uns und um uns herum. Ein warmes Wort, ein stilles Gebet, ein geduldiges Zuhören, ein Lächeln inmitten eines grauen Tages – all das sind Kerzen, die wir entzünden können.
Vielleicht tragen wir alle ein kleines Universum in unseren Händen: funkelnde Sterne aus Mitgefühl, Vertrauen, Hoffnung und Liebe. Und manchmal genügt ein Hauch, ein zarter Atemzug – und sie beginnen zu leuchten.
Möge dein Sternenstaub heute jemandem Mut machen.
Möge dein Licht einen Weg erhellen.
Und mögest auch du spüren, dass du eingebettet bist in ein weites, liebevolles Funkeln – getragen vom Leben selbst.
Liz 25.12.2025, 10.26| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: News 2025 | Weihnachten2025, Sternenstaub, Lichtfunken,